Wie Ehrenamt neue Karrierechancen eröffnet
In Deutschland engagieren sich rund 28,8 Millionen Menschen ehrenamtlich. Das entspricht etwa 39 % der Bevölkerung. Besonders aktiv sind Menschen zwischen 30 und 49 Jahren, gefolgt von der Altersgruppe ab 50. Oft geht es nicht nur darum, etwas Gutes zu tun. Viele Ehrenamtliche berichten sogar, dass sie Fähigkeiten wie Organisationstalent, Konfliktmanagement oder Teamführung für ihren Beruf nutzen konnten.
Übersicht
Motivation durch Ehrenamt: Endlich durchstarten
Ehrenamt schafft neue Perspektiven. Laut dem Freiwilligensurvey 2021 engagieren sich 28,8 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Mehr als ein Drittel gibt an, durch ihr Engagement neue Fähigkeiten entwickelt zu haben. Diese Kompetenzen stärken das Selbstbewusstsein und wecken Interesse an beruflichen Veränderungen. 15 % der Ehrenamtlichen berichten, dass sie durch ihre Tätigkeit auf neue Karrieremöglichkeiten aufmerksam wurden. Viele nutzen diese Erfahrungen, um beruflich durchzustarten. Für einige entsteht sogar die Motivation, ihre Leidenschaft in ein berufliches Projekt umzuwandeln und sich selbstständig zu machen.
Förderung und erste Schritte
Finanzielle Hilfen wie das Gründerstipendium NRW oder EXIST-Gründerstipendium unterstützen den Start in die Selbstständigkeit. Diese Programme bieten bis zu 3.000 Euro monatlich für eine Dauer von maximal einem Jahr. Erste Schritte beginnen mit einer klaren Geschäftsidee und einem Businessplan. Ehrenamtlich erworbene Kompetenzen wie Organisationstalent und Kontaktpflege erleichtern diesen Prozess. Netzwerke aus dem Ehrenamt dienen als Sprungbrett für Kooperationen. Mentoring-Programme wie die „Gründerplattform“ bieten Ehrenamtlichen Beratung von erfahrenen Unternehmern. Rund 25 % aller Gründer nutzen solche Angebote, um ihre Chancen zu verbessern.
Soft Skills: Karrierekatalysator aus dem Ehrenamt
Soft Skills aus dem Ehrenamt sind im Berufsleben entscheidend. Kommunikation, Zeitmanagement und Teamarbeit gehören zu den gefragtesten Kompetenzen. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass 67 % der Arbeitgeber ehrenamtliche Erfahrungen als zusätzlichen Qualifikationsnachweis anerkennen. Ehrenamtliche Führungsrollen wie die Leitung von Projekten schärfen die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen.
Ehrenamtliche lernen auch Konfliktmanagement und Entscheidungsfähigkeit. Diese Kompetenzen verbessern nicht nur die Karrierechancen, sondern fördern auch den beruflichen Aufstieg. Besonders im Managementbereich werden diese Fähigkeiten geschätzt.
Netzwerke ausbauen: Ehrenamt als Karriereplattform
Netzwerke zählen zu den wertvollsten Ressourcen im Ehrenamt. 58 % der Ehrenamtlichen geben an, neue Kontakte durch ihre Tätigkeit gewonnen zu haben. Diese Kontakte entstehen durch Zusammenarbeit in Projekten, bei Veranstaltungen oder durch den direkten Austausch. Solche Netzwerke haben für viele Ehrenamtliche berufliche Türen geöffnet. Laut einer Studie von Xing nutzen 39 % ihrer Mitglieder persönliche Netzwerke für berufliche Veränderungen.
Gezielte Verbindungen helfen bei der Selbstvermarktung und erleichtern den Zugang zu neuen Jobangeboten. Ehrenamtliche Netzwerke bieten oft Empfehlungen oder direkte Informationen über freie Stellen. Diese Beziehungen fördern Vertrauen und können entscheidend für den Erfolg sein.
Branchenwechsel durch Ehrenamt
Ehrenamtliches Engagement erweitert den beruflichen Horizont und eröffnet neue Perspektiven. Laut dem Fünften Deutschen Freiwilligensurvey engagieren sich 39,7 % der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland freiwillig. Besonders Tätigkeiten in Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder Soziales bieten Einblicke in neue Berufsfelder. Eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zeigt, dass 20 % der Ehrenamtlichen durch ihr Engagement neue Interessen entdecken, die sie beruflich weiterverfolgen möchten.
Ehrenamt als Sprungbrett in Zukunftsbranchen
Besonders Tätigkeiten in Zukunftsbranchen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung wecken Interesse an beruflichen Veränderungen. Unternehmen, die nach Quereinsteigern suchen, schätzen diese Erfahrungen. Eine Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt, dass 30 % der Unternehmen Quereinsteiger mit ehrenamtlicher Erfahrung bevorzugen.